Die Natur als Gesundheitsressource wiederentdecken
„Die meisten Menschen wissen gar nicht, wie schön die Welt ist und wieviel Pracht in den kleinsten Dingen, in einer Blume, einem Stein, einer Baumrinde oder einem Birkenblatt sich offenbart.“ Rainer Maria Rilke
Die Natur nicht nur als Kulisse, sondern aktiv im privaten oder betrieblichen Erleben einbinden.
Anbei ein persönlicher und wissenschaftlich untermauerter Erfahrungsbericht aus dem Jahr 2017.
In der Fachliteratur wird von Shinrin Yoku (einer natürlichen Therapieform aus Japan, welches als Waldbaden übersetzt wird) oder dem Biophelia-Effekt (Clemens G. Arvay) gesprochen.
Für mich ist es ein „Reframing“; es kann sowohl eine Inneneinkehr oder eine Fokusverschiebung sein und es lässt neue Energie frei. Der Spaziergang erlebt (auch gerade jetzt) eine Renaissance.
Sich bewusst einige Zeit Neuem, Positiven zuzuwenden, ohne dabei endgültig Altem den Rücken zuzukehren, lässt zu, Neues mit Altem zu gegebenem Zeitpunkt aus einem neuen Blickwinkel positiv und kreativ zu verbinden und dabei neue Wege zu gehen, altes ggf. mit Abstand neu zu bewerten und weniger (schmerzlich) in Erinnerungen feststecken zubleiben..
… Zeit nehmen. Reifen lassen. Kraft schöpfen. Lernen. Bilden. Vernetzen. Veränderung zu lassen. Und sich die wichtigsten Fragen beantworten: Was möchte ich jetzt? (Was möchte ich nicht mehr?) Was macht mir besonders viel Freude? Wie kann ich private und berufliche Erfahrungen besonders gut kombinieren und zu einem Mehrwert innovativ und kreativ kombinieren? Hatte ich Träume, denen ich wegen Nicht-Genug-Sein-Denken oder Noch-Nicht-Jetzt bisher nicht realisiert habe?
Nur wer sich selbst gut nährt und glücklich ist, kann schließlich seine Arbeit mit Freude tun und Gutes leisten.
Der Intuition vertrauen, dem Prozess vertrauen. Eines der wichtigsten Tugenden der Achtsamkeit wie ich später im Rahmen meiner Achtsamkeitsausbildung erst lernen sollte. Dieses Mal lag ich also genau richtig. Nicht dem schnelllebigen Tempo der Gesellschaft gewohnheitsgemäß standhalten. Alte Muster neugestalten.
Draußen in der Natur….der natürliche Weg zu mir selbst
„Du wirst mehr in den Wäldern finden als in den Büchern. Bäume und Steine werden dich Dinge lehren, die Dir kein Lehrmeister sagen“ Bernhard von Clerveaux, 1090-1153
„Beim Sammeln meiner Wild-Kräuter für das für die Abschlussprüfung der Kräuterpädagogen erforderliche Herbarium und dem achtsamen Beobachten der Natur habe ich regelrecht gespürt, wie mir die Aufmerksamkeit im gegenwärtigen Moment gutgetan hat. Entschleunigen, tief durchatmen, langsames, meditatives Gehen (es war mir im Übrigen auch nicht möglich schneller als eine Blindschleiche in diesem Moment zu gehen oder Veränderungen zuzulassen; eine schmerzhafte Entzündung der Achillessehne hatte sich über 18 Monate in mir breit gemacht …ich habe mir zu viel zugemutet und ich habe mir zu viel zumuten lassen. Welch tiefe Weisheit in unserem Körper wohnt…die wir in unserer oft schnelllebigen Zeit vergessen haben wahrzunehmen), mit allen Sinnen Wild-Kräuter sammeln, so wie ich es als sicheres Bestimmungsmerkmal als zertifizierte Kräuterpädagogin von der Pike aus gelernt haben, immer wieder die Aufmerksamkeit auf ein Wildkraut richten, dass ich in diesem Moment wiedererkenne und mich an dieser Kleinigkeit immer wieder erfreuen (später habe ich gelernt, dass die körperliche Absorbierung des positiven Glückgefühls eine Wirkung aus der positiven Neuroplastizität ist, mit der wir nachhaltig Erfahrungen in uns integrieren können und die auch im Rahmen der Achtsamkeit eine Rolle spielt), dabei die Sonne im Gesicht oder den Wind im Haar in diesem einen sagenhaften Moment auffangen und in sich dieses Gefühl von Dankbarkeit und Genuss verewigen, die Vogelgezwitscher der Vögel wahrnehmen, das Rauschen der Bäume hören…diese Glückseligkeit des Moments bewusst wahrnehmen, einfach nur diesen einen Moment genießen. Sonst nichts.“
Im Rahmen meines sehr beschäftigen privaten und beruflichen Leben ist mir diese wichtige natürliche Ressource des „Sein-Modus“ völlig abhanden gekommen.
Es sollte nicht lange dauern, so waren meine Trüffelhundwelpe „Fine“ und ich bald zu zweit unterwegs und durchkämmten das Grün…und den Boden, wir haben uns geradezu die Seele freigelaufen und neu “geerdet”. Ich habe in winzigen Momenten ganz stark gespürt, wie sehr mir die Natur, die Stille und die Aufmerksamkeit des Moments guttut.
Wir wissen im Grunde, dass es wichtig ist, sich draußen in der frischen Luft, unser Mutter Natur, aufzuhalten. Mir war bis zu diesem Zeitpunkt nicht bekannt, dass es sogar Studien (siehe unten hier im Text positive Einflüsse der Natur) und Techniken (die psychologische Technik der Achtsamkeit) zu dieser Thematik gibt.
In meiner Arbeit “Go-Mindful” verbinde ich jetzt diese Themen authentisch miteinander. Es ist mir ein persönliches Anliegen (Mein Profil). Die Pusteblume steht als Sinnbild dieser Erfahrung und Expertise. Ich praktiziere Achtsamkeit täglich. Wie konnte ich dies eigentlich einmal nicht getan haben? Zukunftsforscher sehen darin auch den Trend der Zukunft und beschreiben Achtsamkeit als Meta-Kompetenz.
„Wir sind meistens den ganzen Tag unachtsam, so dass wir eigentlich nicht merken nicht achtsam zu sein.“
Warum ist die Natur so gut für unsere Gesundheit?
Die Wirkung der Natur und insbesondere des Waldes ist durch zahlreiche Studien belegt und im Körper messbar.
Positive Einflüsse auf das Nervensystem:
• Die Sympathikus-Aktivität nimmt ab (Erregungsnerv)
• Parasympathikus-Aktivität steigt (Entspannungsnerv)
• Der Blutdruck sinkt
• Die Atmung wird tiefer
• Der Blutzucker sinkt
Positive Einflüsse auf das Immunsystem und unsere Gesundheit:
• NK Killerzellen vermehren sich und werden aktiver (Zellen des Immunsystems zerstören z.B. Zellen, die von Krankheitserregern befallen sind)
• Anti-Krebs Proteine in den Lymphozyten steigen
• Die Stresshormone Cortisol und Adrenalin werden gesenkt
• Andauernde Schlafstörungen werden reduziert
• Die Konzentration verbessert sich
• Chronische Atemprobleme verbessern sich
Die aktuelle Studienlage liefert stichhaltige Beweise bzgl. der Gesundheitsförderung durch unsere Mutter Natur:
• Wald schluckt Lärm! Schon 100 Meter nach Betreten des Waldes halbiert sich der Geräuschpegel
• Das Grün der Natur wirkt beruhigend
• Durch die durch das Blätterdach ausgelöste Verdunstung wird eine höhere Luftfeuchtigkeit erzeugt
• Es weht weniger Wind, das Licht ist weniger intensiv und es herrscht eine angenehme Kühle. Dies ist vor allem bei Beschwerden der Atemwege hilfreich, aber auch bei Kopfschmerzen und Migräne
• Der federnde Boden ist gut für die Gelenke
• Nur unsere Pflanzen produzieren den für uns lebensnotwendigen Sauerstoff: Die Bäume nehmen Kohlendioxid auf, geben Sauerstoff ab, je mehr Pflanzengrün um uns, desto besser können wir atmen. Das Blattgrün filtert die Schadstoffe über Blätter und Nadeln aus der Luft. Die Luft ist im Wald so staubarm wie am Meer.
• Waldluft enthält unzählige gesundheitsfördernde Phytonzide. Diese Duftmoleküle, die sogenannten Terpene, werden von den Bäumen eigentlich als Schutz gegen Schädlinge verströmt, als Bestandteil der Waldluft können wir sie jedoch sogar riechen und von ihnen profitieren.
• Ein Waldspaziergang ist also automatisch auch eine Art von Aromatherapie.
Meine Spaziergänge haben mich zu neuen Lebens- und Berufsthemen gebracht, bei denen ich meine bisherige Lebens- und Berufs-Erfahrung mit neuen Herzens- und Interessensgebieten hervorragend für noch sehr viele Jahre leidenschaftlich verbinden kann.
Der Intuition vertrauen, dem Prozess vertrauen. Das habe ich getan. Ziellos und damit treffsicher zum Lebens-Ziel.
Denn eigentlich ist es gar nicht neu, sondern eine ganz alte verborgene Leidenschaft:
durch Achtsamkeit ist es möglich, das wir der Mensch werden, der wir schon immer waren. Achtsamkeit ist ein Mittel der Selbsterkenntnis.
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