Wie wirkt Achtsamkeit?

 

Wirksamkeitsspektrum von Achtsamkeit und Selbstmitgefühl

Die uralte Weisheit der buddhistischen Psychologie und die moderne Wissenschaft sind sich einig, dass sich unsere Achtsamkeit und unser Selbstmitgefühl kultivieren lassen und eine äußerst heilsame Wirkung haben.

„Sowie ein Vogel nur mit 2 Flügeln fliegen kann, so müssen Weisheit und Mitgefühl gleichzeitig entwickelt werden.“ Matthieu Ricard

Verschiedene Bereiche im Gehirn, die für Emotionsverarbeitung und emotionale Kompetenz zuständig sind, werden durch die Praxis der Achtsamkeit und des Selbstmitgefühls positiv stimuliert. Sie nehmen an Dichte zu, verdrahtet sich sozusagen neu und das Gefühl von Stress nimmt ab. So kann sich auch das vegetative Nervensystem beruhigen und der Parasympathikus (der für Ruhe und Regeneration zuständig ist) wird aktiviert.

Wirksamkeitsspektrum von Achtsamkeit und Stress-Resilienz

Unterstützende Maßnahmen zur Achtsamkeits- und Resilienzförderung werden in den Bereichen Präventions,- Interventions- und seelische und körperliche Gesundheitsförderung eingeordnet.
Diese Maßnahmen könnten also präventiv oder akut angewendet werden. Das Erlernen der Achtsamkeit kann als Ressource im Rahmen der Resilienz-Theorie (Kompetenz der Stress-Resilienz) verstanden werden.

Wie wird Stress-Resilienz entwickelt

Die moderne Neurowissenschaft ist gerade dabei zu entdecken, wie die Neuroplastizität des menschlichen Gehirns Neuverdrahtungen von automatischen Reaktionen auf unvermeidbare schwierige Ereignisse im Leben ermöglicht.
Die Forschung belegt, dass Achtsamkeitspraxis aus der kontemplativen Traditionen des Ostens mit Werkzeugen und Methoden der westlichen Psychologie ein breites Wirkungsspektrum aufzeigt, um neuronale Schaltkreise effektiver und sicherer neu zu verdrahten. Die regelmäßige Achtsamkeitspraxis verändert positiv die Hirnfunktion und Hirnstruktur und wirkt weitreichend auf die Gesundheitsförderung ein:

  • Physische Gesundheit: Blutdruckanomalien nehmen ab, chronischer, wechselnder Schmerz verbessert sich, schnellere Erholung von Krankheiten, Immunsystemschwächen verbessern sich, Kopfschmerzen nehmen ab…
  • Psychische Gesundheit: Positive Wirkung bei Angstzuständen, Burnout, Depression, Schlafstörungen, Stress-Tinnitus, Zwangsstörungen…
  • Lebensqualität: Verlangsamung des Alterungsprozess, Entspannung, Steigerung der Kreativität und des Engagements, Verbesserung der Lebensfreude, Verbesserung des Wohlbefindens und der Stimmung, Stress-Reduktion
  • Geistige Fähigkeiten: Erhalt der Aufmerksamkeit und dadurch Steigerung von Erinnerung oder Steigerung Gedanken zu halten (Konzentration, Reflektion, Entscheidungen treffen, Probleme lösen), verbesserte Wahrnehmung, Steigerung der emotionalen und damit der sozialen Intelligenz
  • Verhalten: Reduktion von Aggression, Alkoholsucht, Essstörungen, Lernschwierigkeiten